Möglichkeitsräume homosexuellen Lebens in Baden-Württemberg zwischen Repression und Emanzipation

Möglichkeitsräume homosexuellen Lebens in Baden-Württemberg zwischen Repression und Emanzipation. Online-Vortrag von Dr. Julia Noah Munier und Karl-Heinz Steinle

Universität Stuttgart, Donnerstag, 21. Oktober 2021, 10:00 – 11:30 h

Organisiert wird der Online-Vortrag vom Prorektorat Wissenschaftlicher Nachwuchs und Diversity der Universität Stuttgart. Die Ansprechpersonen sind:

-Katharina Wilhelm, Persönliche Referentin der Prorektorin für Wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversity katharina.wilhelm@rektorat.uni-stuttgart.de

-Nicole Bitter, Studentische Hilfskraft Diversity nicole.bitter@rektorat.uni-stuttgart.de

Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich – Webex-LINK zur Veranstaltung: https://unistuttgart.webex.com/unistuttgart/j.php?MTID=m768c5fa22ec206ca57eb497f1f258b74

Häuserfront Neckarhalde in Tübingen. Foto: Alfred Göhner, um 1960. Quelle: Stadtarchiv Tübingen. Im 1. Stock des Hauses Neckarhalde 16 (links neben „Gaststätte zur Traube“) befand sich ab 1969 der „Salon der Hundert“.

Vor dem Hintergrund der Verfolgungsgeschichte homo- und bisexueller Männer rückt der Vortrag die Lebenswelten insbesondere homophiler Menschen in den 1950er und 1960er Jahren in Baden-Württemberg in den Fokus.

Anhand ausgewählter Lokalitäten, Vereinsräume wie Gastwirtschaften werden spezifische Möglichkeitsräume homosexuellen Lebens im deutschen Südwesten zwischen Repression und Emanzipation beleuchtet. Dabei liegt der Fokus einerseits auf der äußerst prekären Situation mit denen sich Gaststättenbetreiber_innen und ihr Publikum konfrontiert sahen, etwa durch (kriminal-)polizeiliche Kontrollen und Schanklizenzentziehungen.

Neben der Verfolgung und Zurückdrängung der Lebenswelten durch staatliche Akteure gilt es anderseits, die von diesen besonderen sozio-materiellen Arrangements ausgehenden emanzipativen Bemühungen nachzuspüren, etwa wenn Gaststättenbetreiber_innen sich gegen Schließungen geschickt zur Wehr setzten oder sich im lebensweltlichen Gefüge emanzipatorische Netzwerke herauszubilden begannen.

Dr. phil. Julia Noah Munier ist Akademische Mitarbeiter_in am Historischen Institut, Abt. Neuere Geschichte der Universität Stuttgart im Forschungsprojekt „LSBTTIQ in Baden und Württemberg. Lebenswelten, Repression und Verfolgung im Nationalsozialismus und in der Bundesrepublik Deutschland“. Zuletzt publizierte sie die Studie „Lebenswelten und Verfolgungsschicksale homosexueller Männer in Baden und Württemberg im 20. Jahrhundert“. Kohlhammer 2021.

Karl-Heinz Steinle ist wissenschaftlicher Mitarbeiter für Public History am oben genannten Forschungsprojekt. Er arbeitet u.a. auch im Team des „Archiv der anderen Erinnerungen“ der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld und im Forschungsprojekt „Queer durch Tübingen“ des Stadtarchivs Tübingen.

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