Precarious Archives, Precarious Voices. Expanding Jewish Narratives from the Margins
Workshop am Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust Studies
Mittwoch, 17.11.2021 bis Freitag, 19.11.2021
Mit dem Beitrag von Dr. Julia Noah Munier und Karl-Heinz Steinle:
„Methodische Herausforderungen und Lösungsansätze in der historiografischen Forschung zu Lebenswelten und Verfolgungsschicksalen homo- und bisexueller Männer“
am Freitag, 19.11.2021 von 9.30 bis 10.00 h
Zum Programm des Workshops, den Abstracts und den Biografien der Vortragenden
Zoomlink für die kostenlose Teilnahme: https://us02web.zoom.us/j/81513370399
In den letzten Jahren wurden in ganz Europa in verschiedenen öffentlichen und privaten Archiven bahnbrechende archivarische Erhebungsprojekte durchgeführt, die eine Fülle von Dokumenten zur jüdischen Geschichte und zur Shoah ans Licht brachten, die bisher verborgen oder unzugänglich waren. Gleichzeitig erweitern sich die wissenschaftlichen Definitionen des Begriffs „Archiv“ und die Methoden, die für den Umgang mit Archivmaterial verwendet werden, ergänzen diese Erweiterung.
Die archivarische Wende in der zeitgenössischen Kunst, die Öffnung von Archiven in Osteuropa, die anhaltende Suche der dritten Generation nach der Interpretation von Fragmenten von Familiendokumenten und die neue digitale Verfügbarkeit kleinerer Archivsammlungen deuten darauf hin, dass sich unser Zugang zu historischem Material und Quellen demokratisiert hat.
Die Ausweitung der Definitionen von Quellenmaterial hat die Forscher*innen dazu veranlasst, neue Methoden zur Neuanalyse alter Erzählungen oder zur Untersuchung von bisher marginalisierten Erzählungen anzuwenden.
Welche übersehenen Geschichten werden in neu zugänglichen Archiven gefunden und wie können sie aufbereitet und präsentiert werden? Wie kann man sich neuen Quellen nähern und welche Probleme oder Hürden ergeben sich bei der Arbeit mit „neuem“ Material? Inwieweit muss die Geschichte des Archivmaterials selbst in eine Analyse desselben einbezogen werden?
Dieser Workshop möchte bisher ungehörte Stimmen sichtbar machen und neue methodische Ansätze diskutieren, die dieses Material erfordert. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Beiträgen, die Gender-Dimensionen in ihrer Arbeit und interdisziplinäre Ansätze untersuchen.