„Woher glaubst du, kommt deine Heterosexualität?“ Die Geschichte der Verwendung des „heterosexuellen Fragebogens“ in der Bildungsarbeit des AK Lesbenpolitik in der GEW Baden-Württemberg 1997-2021
Von Merlin Sophie Bootsmann, wissenschaftliche Mitarbeiter*in des Teilprojekts „Menschenrechte, queere Geschlechter und Sexualitäten seit den 1970er Jahren“ der DFG-Forschungsgruppe „Recht – Geschlecht – Kollektivität“ an der Freien Universität Berlin
Es gibt Fragen, die kann man als Mensch mit Diskriminierungserfahrungen nicht mehr hören – weil man sie andauernd gestellt bekommt und sie dadurch selbst diskriminierend wirken. Die Fragen variieren, die Erfahrungen sind ähnlich: Lesbische Frauen können von der Frage verletzt werden, ob sie einen Freund hätten und rassistisch markierte Menschen analog dazu von der Frage, woher sie denn „wirklich“ stammen. Der sogenannte „heterosexuelle Fragebogen“ dreht den Spieß um, und stellt der privilegierten Gruppe (hier: heterosexuelle Menschen) ebensolche Fragen, die die diskriminierte Gruppe (hier: homosexuelle Menschen) nicht mehr hören kann: Read More